Bürgerschaftliches Engagement

 

 

 

 

 

 

Zentralrat der Serben in Deutschland e.V. und
BAGIV - Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in der BRD e.V.

 

Bürgschaftliches Engagment in Volkstanzgruppen?

Berlin, November 2014 (ZSD/BAGIV) – „Kann man mit Kunst auch Geld verdienen?“, dieser Frage sind Jugendliche und junge Erwachsene mit serbischen Wurzeln Ende November in Berlin nachgegangen. Sie alle hatten eins gemein, sie lieben den Balkanrhytmus und sie engagieren sich in serbischen Volkstanzvereinen.

„Bürgerschaftliches Engagement ist das freiwillige Engagement von Bürgern zur Erreichung gemeinsamer Ziele. So ist auch die Mitarbeit in Migrantenorganisationen bürgschaftliches Engagment, denn es ist nicht auf finanzielle Vorteile gerichtet. Im Gegensatz zum Staat nehmen hier die Bürger etwas selbst in die Hand. Werden Bürger selbst aktiv, hat dies positive Auswirkungen auf die Gesellschaft. Migrantenrganisationen, auch wenn sie manchmal nur Fereizeitvereine sind, dienen dem gegenseitigen Austausch und der gemeinsamen Betätigung Gleichgesinnter. Sie geben ihren Mitgliedern gewissen Halt und dienen demzufolge dem Allgemeinwohl.“, sagte Tina Quintero Marrone, stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Serben in Deutschland (ZSD) bei der Begrüßung der rund 40 worshop-Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands. 

Das Workshop in Berlin diente dazu, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Möglichkeiten der beruflichen Orientierung auch in kulturellem oder künstlerischem Bereich zu eröffnen. „Die Akvitäten in den Volkstanzvereinen werden oft unterschätzt! Die Jugendlichen machen dort erste Erfahrungen mit fremden Menschen und mußen lernen mit ihnen umzugehen oder sich auf sie einzustellen. Manche entdeckten ihre Talente: Trachten werden in Ordnung gehalten, Veranstaltungen oder Reisen werden organisiert, junge Tänzer werden angeleitet oder man lernt mit dem Vereinsvorstand „diplomatisch“ umzugehen. Die gewonnen Erfahrungen können später auch im Beruf Verwendung finden“, erklärt Quintero Marrone.

Das es auch im künsterischen Berufen erfolgreiche Serben in Deutschland gibt, bewies der ZSD in dem er zur Veranstaltung flankierend serbische Künstler und Kulturtschaffende einlud, welche den Teilnehmern ihre Lebensgischichte erzählten oder eine Kostprobe aus ihrem beruflcihen Alltag darboten. So lernten die Jugendlichen einen serbischen Baletttänzer oder eine serbische Jazzsängerin kennen.

„Die Kombination Freizeit und Berufsorientierung mit einander zu verbinden, war ein interesanter Ansatz. Hätte wir die Jugendlichen eingeladen mit uns in die Arbeitsagentur zu gehen, hätten wir kein so großes Echo gehabt. Viele Jugendliche wüßten gar nicht, dass es so viele Berufe im Kulturbereich gibt. Manchmal müßen wir sie verleiten, etwas Neues zu erfahren oder es kennenzulernen“, resumierte Quintero Marrone die drei Tage in Berlin.

Das workshop war ein Gemeinschaftsprojekt des ZSD und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland (BAGIV). Es wurde unterstützt von der Aktion Mensch. Diese Förderung war nur möglich, weil 4,6 Millionen Menschen regelmäßig an der Aktion Mensch-Lotterie teilnehmen.